Fachkräftesicherung: Auszubildende mit Mobiler Ausbildung auf digitalisierte Arbeitswelt vorbereiten
Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet es positiv, dass pünktlich zum Ausbildungsstart eine Experten-Empfehlung vorliegt, die ausbildenden Betrieben die Vorbereitung zukünftiger Fachkräfte auf mobiles Arbeiten ermöglicht. Die Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) enthält Rahmenbedingungen und Hinweise für die Ausgestaltung sowie eine Definition von Mobilem Ausbilden. Demnach wird es branchen-, betriebs- und berufsspezifische Unterschiede in der Umsetzung geben. Die einzelnen Empfehlungen bieten aus Sicht des HDE für ausbildende Betriebe im Einzelhandel und darüber hinaus eine gute Orientierung, wie sie Teile einer Ausbildung auch bei nicht gleichzeitiger physischer Anwesenheit von Auszubildenden und Ausbildungspersonal an einem gemeinsamen Ort erfolgreich durchführen können.
„Mit der Expertenempfehlung ist es gelungen, sich sozialpartnerschaftlich sowie mit dem Bund, den Ländern und Kammern darüber zu verständigen, was Mobiles Ausbilden ist und wie Unternehmen es in der Ausbildung nutzen können. Das ist ein wichtiger Schritt, auch für viele Händlerinnen und Händler“, so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Die Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses trage in diesem Bereich zu mehr Klarheit und Rechtssicherheit bei. Dafür habe sich der HDE bereits seit 2019 eingesetzt. Jeder ausbildende Betrieb könne diese Empfehlung nun für die eigenen Planungen beim Mobilen Ausbilden nutzen. Da mobile Ausbildungsphasen von verschiedenen Faktoren abhängig seien und es branchen-, betriebs- und insbesondere berufsspezifische Unterschiede geben werde, werden laut HDE auch die Anteile in den über 60 Ausbildungsberufen des Handels abhängig von der ausgeübten Tätigkeit variieren. „New Work ist in vielen Berufen mehr als ein Trend. Mobiles Ausbilden gehört zur Fachkräftesicherung und ist für Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen wichtig“, so Tromp weiter. Auszubildende erhielten während der Ausbildung notwendige Skills, um für die sich wandelnde und digitalisierte Arbeitswelt gewappnet zu sein. Zudem solle es weiterhin attraktiv sein, sich als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ausbilder ausbilden zu lassen. „Die Empfehlung gibt ausbildenden Betrieben jetzt eine Art Leitfaden an die Hand, mit dem Mobiles Ausbilden gelingen kann. Das ist ein großer Erfolg für Auszubildende und Unternehmen und damit auch für die Berufliche Bildung“, betont Tromp.
Am 14. Juli 2023 wurde im Bundesanzeiger die Empfehlung zum planmäßigen „Mobilen Ausbilden und Lernen“ veröffentlicht, die der BIBB-Hauptausschuss als Beratungsgremium der Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zuvor beschlossen hat. Erarbeitet wurde die Empfehlung durch einen eingesetzten Arbeitskreis, der von HDE und DGB geleitet wurde und denen als Mitglieder das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kammerorganisationen, Länderministerien und das BIBB angehörten.